Zunfthaus der Schiffleute
Im 15. Jahrhundert
an der tiefsten Stelle des Fischerviertels erbaut.
Es lag direkt am sogenannten "Gumpen", einem kleinen Hafen innerhalb der im Jahre 1480 errichteten Stadtmauer an
der Donau gegenüber dem später (1843) abgebrochenen "Einlaßturm".
In diesem Turm befand sich nämlich pbis zum Beginn des 19. Jahrhunderts der einzige wohlbewachte Zugang zur
Stadt nach der abendlichen Schließung der Tore. Hier hatte jeweils ein ulmischer Schiffmann seine
"Dienstwohnung".
Charakteristisch für das alte Fischerhaus waren die auf seiner Rückseite eingebauten, von der Blau
durchflossenen Fischkalter, die der Frischhaltung der über den "Gumpen" eingefahrenen Fänge bis zum
wöchentlichen Absatz auf dem ulmischen Fischmarkt dienten.
Diese waren noch bis nach dem ersten Weltkrieg im gewerblichen Gebrauch (von Schiffmeister Erhard Hailbronner).
Das Haus diente von Anfang an den Familien, die den Fischfang und den Fischhandel ausübten, auch als
Wohngebäude.
Hier haben die teils heute noch existenten Familien Molfenter, Hägele, Käßbohrer und Hailbronner gewohnt.
Seit dem 16. Jahrhundert verlagerte sich der Schwerpunkt der gewerblichen Tätigkeit der Zunftgenossen auf den
Schiffbau, die Talschiffahrt und die schon früher betriebene Handelsflößerei.
Während der Türkenkriege (1664 bis 1718) und über das ganze 18. Jahrhundert haben auch die Heerestransporte
des schwäbischen Reichskreises und die Auswandererzüge nach Ungarn die ulmischen Schiffmeister vor große
Aufgaben gestellt.
Großzügige Wiederherstellung des Hauses in den Jahren 1976/77.
Gaststuben im Zunfthaus der Schiffleute, Fischergasse 31, 89073 Ulm
Ende 2022
Quellen