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Der Alte Bau



Um 1445
von der damaligen ReichsstadtUlm als Kornspeicher und Fruchtkasten errichtetes Fachwerkhaus im historischen Stadtkern von GeislingenAnDerSteige.
Es gilt mit seinen acht Stockwerken (21 m) als eines der größten Fachwerkhäuser Deutschlands und beherbergt ein Museum und eine Galerie.
Der Standort des Alten Baus in der früheren unteren Vorstadt gehört zu den am frühesten besiedelten Bereichen der mittelalterlichen Stadt Geislingen. Der dort befindliche Bauhof diente bis ins 14. Jahrhundert den Grafen von Helfenstein zur Bewirtschaftung ihrer herrschaftlichen Güter. In einem Vorgängerbau wurden bereits zu dieser Zeit Gülten der gültpflichtigen helfensteinischen Untertanen gelagert. Die Reichsstadt Ulm nutzte nach der Übernahme des Territoriums von den Grafen von Helfenstein ab 1395 das Areal für dieselben Zwecke. Zur Mitte des 15. Jahrhunderts erforderten steigende Gülteinnahmen aus der wachsenden Stadt den Neubau eines Fruchtkastens, der in seinen Dimensionen zugleich den Reichtum der Reichsstadt Ulm und ihre Macht vor Ort widerspiegeln sollte.
Noch bis 1860 wurde auf den sechs Fruchtböden regelmäßig Getreide als Schüttgut und in Säcken gelagert.
In Not- und Krisenzeiten der 1920er und 1930er Jahre wurden einzelne Etagen übergangsweise wieder als Kornspeicher genutzt. Die unteren Stockwerke wurden bis zum Ende des Ersten Weltkriegs von Seiten der königlichWürttembergischen Armee zur Unterbringung von Geschützen und Material des Artilleriedepots Ludwigsburg genutzt.
Anlässlich des 150-jährigen Jubiläums der Errichtung der GeislingerSteige wurde dem Museum im Jahr 2000 ein originalgetreues Modell der Steige übergeben, das in jahrelanger ehrenamtlicher Arbeit entstanden war. Es rekonstruiert im Maßstab von 1:220 auf einer Länge von 26 Metern den Verlauf und Betrieb der Bahnlinie zwischen Amstetten und Geislingen um 1925.


Museum im Alten Bau, Moltkestraße 11, 73312 Geislingen an der Steige
Ende 2022

Quellen